Schulstiftung der Nordkirche initiiert Seiteneinstiegsqualifikation „Auf Augenhöhe“ für Lehrkräfte
Lubmin, 14.02.2024 - Die Schulstiftung der Nordkirche hat 2023 eine Seiteneinstiegsqualifikation namens "Auf Augenhöhe" ins Leben gerufen, die aktuell aus acht Teilnehmenden besteht. Der Startschuss für den ersten Durchgang erfolgte im August 2023 in Güstrow im Haus der Kirche. Vor diesem Meilenstein durchlief die Schulstiftung einen aufwändigen Akkreditierungsprozess des Bildungsministeriums.
Die Schulstiftung ist damit der erste und bisher einzige Träger freier Schulen, der nun Seiteneinsteiger:innen eigenständig qualifizieren kann.
„Das war ein arbeitsreicher Prozess“, erinnert sich Elsbe Gnutzmann, Leiterin des Teams Pädagogik der Schulstiftung. „Aber nun sind wir unabhängig von den wenigen Plätzen für den Seiteneinstieg, die vom Bildungsministerium den Schulen in freier Trägerschaft zur Verfügung gestellt werden.“ Die Schulstiftung kann nun passgenaue Weiterbildungsmöglichkeiten für nicht grundständig ausgebildete Lehrkräfte anbieten. „Damit sichern wir auch die Qualität des Unterrichts an unseren Schulen“, betont Gnutzmann.
Der kleine Kurs mit den acht Teilnehmenden strebt die Lehrbefähigung für die Grundschule an und trifft sich diesmal in Lubmin. Neben sieben eigenen Lehrkräften konnte die Schulstiftung auch einer Teilnehmerin einer Schule eines anderen freien Trägers die Möglichkeit zur Qualifikation bieten. Mit dabei ist auch Joschi, ein Australian Shepherd, der gerade die Ausbildung zum Schulbegleithund absolviert und nach Abschluss die Kinder in der Jona-Schule in Stralsund durch ihren Schulalltag begleiten wird.
Seit August treffen sich die Teilnehmenden regelmäßig zu Gruppenhospitationen an den jeweiligen Schulen. Sie beobachten und reflektieren den Unterricht kritisch gemeinsam, um voneinander zu lernen. „Das ist besonders spannend und lernförderlich, weil alle Schulen unterschiedlich arbeiten“, berichtet Anna Biesewig von der Martinschule in Greifswald.
Neben den fachlichen Inhalten legt die Schulstiftung Wert auf persönliche Begegnungen und hat bewusst auf Online-Seminare verzichtet. Ulf Prahm, Teilnehmender von der Robert-Lansemann- Schule in Wismar, betont: „Die persönlichen Begegnungen sind immer lernförderlich und werden von uns als sehr wertvoll erlebt.“
Die Ausbildung endet nach drei Jahren mit einer benoteten Abschlussprüfung, während eine unbenotete Zwischenprüfung bereits nach einem Jahr abgelegt wird.
Neben Elsbe Gnutzmann, Leiterin Team Pädagogik, werden die acht Lehrkräfte von der Studienleiterin Anke Leu-Jahnke ausgebildet und Pastorin Maren Borchert begleitet die Teilnehmenden zum Thema „Evangelische Identität“. Das Treffen in Lubmin steht ganz im Zeichen der Fachdidaktik des Anfangsunterrichts in Deutsch und Mathematik.